Vital Cities
Hintergrund
Das Entstehen von Einkaufszentren »auf der grünen Wiese« fördert einen schnellen Zersiedlungsprozess und führt zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen und Umweltproblemen. Diese Prozesse nehmen negativen Einfluss auf die Entwicklung des städtischen Lebensraums, der Flächen für Wohnen und Infrastruktur sowie der Freiflächen und laufen damit dem Ziel einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung zuwider. Die Ansiedlung von Einzelhandelsunternehmen in den Innenstädten kann diesen Tendenzen entgegenwirken.
Aktivitäten und Ziele
Mit dem Projekt sollte eine Stärkung polyzentrischer Städtesysteme und die Unterstützung der Raumentwicklung in der CADSES-Region erreicht werden.
Die Aktivitäten und Ziele des Projekts waren:
- Untersuchung des Einkaufs- und Konsumverhaltens der Kunden sowie des Einzelhandelsbesatzes in den beteiligten Kommunen.
- Darstellung und Erläuterung der rechtlichen Rahmenbedingungen der Projektstaaten für die Ansiedlung von Einzelhandelsvorhaben in Innenstädten.
- Durchführung von Einzelhandelsforen, in denen die politischen Entscheidungsträger ihre Leitlinien und Ziele formulieren, ein Austausch mit den interessierten Einzelhandelsunternehmen und potenziellen Investoren stattfindet und das unterstützende Potenzial von Einzelhandelsverbänden praxisnah veranschaulicht und erprobt wird.
- Zusammenstellung und Austausch der Erfahrungen, die die verschiedenen Ansätze und Aspekte, illustriert durch konkrete Fallstudien in Bayern, der Lombardei und in Budapest, widerspiegeln.
Ergebnisse
Mit diesen Maßnahmen wird ein Beitrag zur Stärkung des Rechtsrahmens in den jeweiligen Ländern geleistet, den Kommunen vor Ort die nötigen Informationen zu planmäßigen Einzelhandelsentwicklungen in ihrer Stadt zur Verfügung gestellt, Netzwerke zwischen den Akteuren und Entscheidungsträgern vor Ort initiiert und interessierten Einzelhandelsunternehmen ein Leitfaden an die Hand gegeben, mit dem sie die wirtschaftlichen sowie rechtsstaatlichen Anforderungen der Einzelhandelsansiedlung erkennen und das wirtschaftliche Risiko besser einzuschätzen vermögen. Die Aktivitäten münden in die Entwicklung der »CURTIS - Comprehensive urban retail trade improvement strategy« mit Handlungsempfehlungen für die Einzelhandelsentwicklung in den Innenstädten.
Im Rahmen der Abschlusskonferenz wurde eine Europäischen Charta für ein »Netzwerk VITAL CITIES« verabschiedet. Diese ist auf die Stärkung der europäischen Metropolen und Regionalzentren durch zukunftstaugliche Entwicklungskonzepte für den innerstädtischen Einzelhandel gerichtet.
Die Erfahrungen von VITAL CITIES zeigen, dass die Regionen und Kommunen, die Einzelhändler sowie die Wirtschaftsverbände ein veritables Interesse an einer raumverträglichen Ansiedlung des Einzelhandels haben. Das hierzu erforderliche Steuerungsinstrumentarium ist jedoch in den einzelnen Staaten nicht ausreichend. Im Rahmen von VITAL CITIES wurden Vorschläge erarbeitet, wie insbesondere den Regionen und Gemeinden eine größere Verantwortung im Rahmen von überörtlichen Entwicklungskonzepten eingeräumt werden könnte. Bei der raumverträglichen Entwicklung des Einzelhandels sind alle Akteure, insbes. auch Handelskammern und Einzelhandelsverbände mit einzubeziehen.
Projektdaten
Lead-Partner:
Investitionsbank des Landes Brandenburg, 22 Projektpartner aus Deutschland, Italien, Österreich, Polen, Rumänien, Tschechien, Ungarn
Sächsische Projektpartner:
Sächsisches Staatsministerium des Innern, Stadt Görlitz
Laufzeit:
02/2003 – 06/2006
Budget:
Förderanteil | 1.100.000,00 EUR |
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Gesamt | 2.200.000,00 EUR |