Workshop Tourismus
Der erste von vier Workshops zum Projekt mit dem Schwerpunkt Strukturwandel in der Grenzregion Sachsen-Niederschlesien konnte trotz pandemiebedingter Einschränkungen am 9.11.2021 in der Energiefabrik Knappenrode durchgeführt werden und beinhaltete am Folgetag eine Studienfahrt in das Lausitzer Revier. Beide Veranstaltungen widmeten sich dem Thema „Tourismus, Kultur und natürliche Umwelt“.
Nach einer kurzen Einführung in das Projekt TransGredio folgte durch den Direktor des Instituts für territoriale Entwicklung in Breslau, Herrn Dr. Zathey, die Vorstellung des derzeit in Planung befindlichen Projekts „Dreiländerraum“. Das Vorhaben nimmt den deutsch-polnisch-tschechischen Verflechtungsraum in den Blick. Am Ende des Prozesses soll möglichst eine gemeinsame Strategie bzw. ein Konzept für die Entwicklung des Dreiländerraumes mit Elementen von Planungsempfehlungen vorliegen. Unter den Projektpartnern bestand Einigkeit darin, dass TransGredio bei der Erarbeitung des Projektes eine besondere Rolle spielen soll.
Anschließend ging Herr Meyer-Plath (RL 24/SMWKT) in seinem Vortrag näher ein auf die Rolle der Industriekultur im Strukturwandel. Ergänzend dazu gab die Museumsleiterin der Energiefabrik Knappenrode, Frau Kirstin Zinke, einen Einblick in den zum Teil recht steinigen Weg von der stillgelegten Brikettfabrik hin zu einem Museum mit Erlebnischarakter für die gesamte Familie. Das bereits seit 2015 durch die FR-Regio unterstützte Projekt kann sich sehen lassen. Nun gilt es die Energiefabrik auch für die Region nutzbar zu machen und Synergien zu heben, wie z. B. in Form von Kooperationen mit dem Einzelhandel, Gastronomie und Hotellerie.
Zum Umgang mit Bergbaufolgelandschaften, Rekultivierung und Folgenutzung von Tagebauen berichtete der Sanierungsbeauftragte der LMBV in der Lausitz, Herr Gerd Richter. Ergänzt wurde sein Vortrag mit einem Überblick über das derzeit im Landesamt für Denkmalpflege laufende Projekt zur Erfassung der Zeugnisse der Braunkohleindustrie im Lausitzer und Mitteldeutschen Revier. Besonderes Interesse der niederschlesischen Vertreter bestand an einem vertieften Austausch zur Sanierung und Folgenutzung von Tagebauen sowie zu wasserrechtlichen Fragestellungen.
An dem Workshop nahmen 25 Vertreter der Raum- und Regionalentwicklung aus dem sächsisch-niederschlesischen Verflechtungsraum teil. Die gesamte Veranstaltung wurde simultan deutsch-polnisch gedolmetscht.