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Europawoche 2019

Konferenz des SMI „Industriekultur – Chancen für europäische und regionale Entwicklung"

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(© SMI)

Teilnehmer der Konferenz

Teilnehmer der Konferenz
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(© SMI)

1. Reihe: vlnr Prof. Vogt, Frau Weber, Herr MdL Hirth, OBM Stefan Skora, AL 4 Max Winter

1. Reihe: vlnr Prof. Vogt, Frau Weber, Herr MdL Hirth, OBM Stefan Skora, AL 4 Max Winter
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(© SMI)

Prof. Dr. Matthias Theodor Vogt

Prof. Dr. Matthias Theodor Vogt
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Prof. Dr. Günther Schneider

Prof. Dr. Günther Schneider
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OBM Stefan Skora

OBM Stefan Skora
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Birgit Weber

Birgit Weber
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Dr. Dirk Schaal

Dr. Dirk Schaal
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Jan Färber

Jan Färber
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Carsten Debes

Carsten Debes
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Ing. Miroslav Markovicka

Ing. Miroslav Markovicka
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Petr Mooz

Petr Mooz
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Max Winter

Max Winter
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Lucia Schaub und Christopher Jakob

Lucia Schaub und Christopher Jakob
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Claudia Muntschick

Claudia Muntschick
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Marlen Martin

Marlen Martin
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Führung Kristin Zinke

Führung Kristin Zinke
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Führung außen: links Baustelle - rechts Tagungsort

Führung außen: links Baustelle - rechts Tagungsort
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Führung Außenbereich

Führung Außenbereich
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Führung Baustelle Außenbereich

Führung Baustelle Außenbereich
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Führung Baustelle Ausstellung 2

Führung Baustelle Ausstellung 2
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Führung Baustelle Ausstellung 3

Führung Baustelle Ausstellung 3
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Führung Baustelle Austellung

Führung Baustelle Austellung
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Führung Pressenhalle 2

Führung Pressenhalle 2
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Führung Pressenhalle

Führung Pressenhalle
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Führung Verbindungsgang

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Führung zukünftige Ausstellung Geschichte

Führung zukünftige Ausstellung Geschichte

Am 8. Mai 2019 veranstaltete das Sächsische Staatsministerium des Innern (SMI) eine Konferenz mit dem Titel „Industriekultur – Chancen für europäische und regionale Entwicklung.“ Die Konferenz fand von 10:00 bis 17:00 Uhr im ehemaligen Kühlhaus der Energiefabrik Knappenrode in Hoyerswerda statt. Neben dem industriellen Ambiente – der Geruch der Kohle ist auch 26 Jahre nach Ende der letzten Schicht wahrnehmbar – bot der Veranstaltungsort die einmalige Gelegenheit für die Teilnehmer, die Entstehung des Neuen hautnah zu erleben.

 

Europa war und ist industriell geprägt. Während neue Industrien moderne Fertigungsanlagen und -techniken benötigen stehen in vielen Regionen die Zeugnisse der industriellen Kultur leer und warten auf eine neue Nutzung. Diese Konferenz konnte anhand von Beispielen aufzeigen, wie alte Gebäude und Anlagen einer neuen – teilweise auch einer originären – Nutzung zugeführt werden können und welche Auswirkungen dies auf die Region haben kann. Einerseits war das Ziel, Möglichkeiten der Nutzung beispielhaft zu zeigen, neue Ideen und Möglichkeiten der finanziellen Unterstützungen des Freistaates und der Europäischen Union vorzustellen. Der Schwerpunkt lag aber in der Vernetzung von Lokalpolitik, Vereinen, LEADER-Managements und interessierter Öffentlichkeit. Zahlreiche Pausengespräche, lebhafte Diskussionen und eine Vielzahl von ausgetauschten Visitenkarten zeugen davon, dass dieser Teil gelungen ist.

 

Unter fachkundiger Moderation von Professor Dr. Matthias Theodor Vogt konnte Staatssekretär Prof. Dr. Günther Schneider im Auftrag des Herrn Staatsminister Prof. Dr. Roland Wöller die Teilnehmer bei bestem Wetter begrüßen. Herr Professor Schneider unterstrich die Wichtigkeit des Themas Industriekultur als Teil der sächsischen Identität für die Staatsregierung. Er hob hervor, dass die Lage des Veranstaltungsortes in der vom Strukturwandel betroffenen Region ein deutliches Symbol dafür ist, dass die Staatsregierung dem Strukturwandel hohe Priorität gibt und alles unternimmt, damit der Strukturwandel – in der Bedeutung des Wandels zu etwas erfolgreichem Neuen – vorangetrieben und zum Erfolg begleitet wird.

 

Trotz seines vollen Terminkalenders ließ es sich der Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Hoyerswerda, Herr Stefan Skora, nicht nehmen, die Konferenzteilnehmer persönlich zu begrüßen. Die Entwicklung von Knappenrode, welches seit 1994 ein Ortsteil von Hoyerswerda ist, liegt ihm sehr am Herzen. Er freut sich über die Aufmerksamkeit für die Region und seine Stadt und wünschte den Teilnehmer viele Erkenntnisse und gute Gespräche.

 

Der Landkreis Bautzen als Eigentümer des Geländes der ehemaligen Brikettfabrik wurde von der 2. Beigeordneten Frau Birgit Weber vertreten. Nach der Begrüßung der Gäste im Namen des Landrates zeigte Frau Weber die Entwicklung der Umgebung auf. Sie hob hervor, dass die Beibehaltung einer der vielen Brikettfabriken des Landkreises politisches Ziel des Landkreises war und ist. Sie hob die ungewöhnliche Einstimmigkeit hervor, mit welcher im Kreistag die Unterstützung für die Brikettfabrik beschlossen wurde.

 

Abgeschlossen wurde der Tag durch die Führung der Teilnehmer durch den Außenbereich des Geländes, der Baustelle für den neuen Ausstellungsbereich und den Verwaltungstrakt und das Museum. Im Museum zeigte ein Mitarbeiter des Museums, gleichzeitig letzter „1. Presser“ der Brikettfabrik eindrucksvoll die Arbeit einer Presse und untermalte dies mit einer Demonstration der Lautstärke, welche bei Vollbetrieb im Pressenhaus herrschte.

 

Kurzbeschreibung der Vorträge in Vortragsreihenfolge:

 

Dr. Dirk Schaal begann die Reihe der Fachvorträge. Der Koordinator Sächsische Industriekultur bei der KdFS stellte in seinem Vortrag „Industriekultur in Sachsen: Erinnern – Erleben – Gestalten“ die Fragen, ob Industriekultur gleich Erinnerungskultur (z. B. Bergmannstraditionen), Erlebniskultur (Wasserstraßen in Leipzig) oder Arbeitskultur (VW Werk Zwickau) sei. Über Ausführungen zur europäischen Industriekultur gab er die Antworten, dass durch den ganzeuropäischen Strukturwandel ein gesamtgesellschaftliches Nachdenken eingesetzt hat. Das Ergebnis ist, dass Industriekultur all dies und noch viel mehr ist. Industrie lebt von Innovationen und Austausch, heute wie in der Vergangenheit. Wert legte er auf die Feststellung, dass Industriekultur in Sachsen kein Privileg der Städte sondern vielmehr ein landesweites Phänomen ist, ausdrücklich auch im ländlichen Raum.

 

Frau Kirstin Zinke, Leiterin der Energiefabrik Knappenrode und somit die Hausherrin am Veranstaltungsort, beschrieb lebhaft die Entwicklung des Objektes und zeigte, welche Herausforderungen bereits bewältigt wurden und welche noch vor dem gesamten Projektteam liegen. Sie dankte dem Landkreis – aber auch dem SMI – für die fachliche und finanzielle Unterstützung in der Vergangenheit. Darüber hinaus bewarb Frau Zinke die an die Konferenz sich anschließende Führung über das Gelände, Teile des bestehenden Museums und exklusive Einblicke in die Baustelle des neuen Verwaltungs- und Ausstellungsbereiches.

 

Herr Jan Färber leitet seit über 10 Jahren das Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge und befindet sich in der schwierigen Situation, das Museum in einen Ausstellungsort der Zukunft zu wandeln, ohne dabei den Charme zu verändern. Herr Färber hob die Wichtigkeit internationaler Kooperationen hervor. So hat ihm die Mitarbeit am transeuropäischen Projekt SHIFT-X viel gebracht. Die industrielle Tradition bringt es mit sich, dass Fortschritt

durch gegenseitigen Austausch beschleunigt wird. So wurde die in seinem Museum ausgestellte Damofmaschine von einem Unternehmen aus Oberhausen (Ruhrgebiet), der Förderturm durch die Carlshütte in Waldenburg/Schlesien (heute Walbrzych/Polen) errichtet. Die Zwickauer Firma Friemann & Wolf galt als größter Grubenlampenhersteller der Welt und war wie beispielsweise 1908 in London bereits international auf Messen vertreten.

 

Herr Carsten Debes, tätig für EU-Projekte beim Landkreis Zwickau, stellte einige Ergebnisse des im April 2019 abgeschlossenen Interreg Central Europe Projektes InduCult2.0 vor. Das Projekt, in dem der Landkreis Zwickau der Leadpartner war, wurde mit Partnern aus Belgien, Polen, Tschechien, Österreich, Italien und Kroatien mit dem Ziel durchgeführt, regionale und europäische Strategien zur Nutzung der Industriekultur in den Bereichen Identität und Tourismus, Bindung von Arbeitskräften und Unternehmen an die Region und Belebung von Kreativität und Pioniergeist von Unternehmern zu beleben.

 

Herr Ing. Miroslav Makovička arbeitet für den Regionalverband von lokalen Aktionsgruppen der Region Karlsbad in der Tschechischen Republik. Er sprach unter dem Titel „Industriekultur in Westböhmen“ über den Umgang und die Wiederentdeckung der lang mit Sachsen gekoppelten Industriekultur in seiner Region. Der Regionalverband war Projektpartner beim InduCult2.0 Projekt. Herr Ing. Makovička, der seinen Vortrag in deutscher Sprache hielt, betonte die Wichtigkeit des europäischen Austausches und des gemeinsamen Tätigwerdens.

 

Herr Petr Mooz sprach für die Europäische Kommission zum Planungsstand der neuen Förderperiode und gab einen Ausblick über die weiteren geplanten Schritte und Entscheidungen – auch in Bezug auf die Aufstellung des neuen Haushaltes. Auch wenn er keine definitiven Zusagen zum Bestand der aktuellen Fördergebiete geben konnte betonte er, dass der Kommission die gute Arbeit in der Region bewusst ist. Weiterhin betonte Herr Mooz, dass ein eventueller BREXIT nicht nur negative Auswirkungen – gerade in so einer innovativen Region wie dem Drei-Länder-Eck Sachsen-Tschechien-Polen – hat. So würden beispielsweise die bisher von den Briten intensiv genutzte Gelder für Forschung und Innovation frei für andere Regionen. Er lud die Teilnehmer ein, diese intensiv zu nutzen.

 

Herr Max Winter, Leiter der Abteilung Landesentwicklung, Vermessungswesen und Sport im SMI stellte auszughaft einige Fördermöglichkeiten und aktuelle Aufrufe der Landesregierung vor. Dem ganzheitlichen Ansatz der Konferenz folgend beschränkte er sich dabei nicht auf die Fördermöglichkeiten des SMI. Darüber hinaus gab er aktuelle Informationen zum Strukturwandel weiter und lud ein, dass sich die Anwesenden weiterhin so aktiv mit Projekten und Maßnahmen engagieren. Denn, und dies betonte er, die Staatsverwaltung allein kann die vielfältigen Herausforderungen nicht bewältigen, sie ist auf die Akteure vor Ort angewiesen. Diese würden aber im Rahmen der Möglichkeiten von der Staatsregierung unterstützt.

 

Frau Lucia Schaub und Herr Christopher Jakob von der stadteigenen Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH gaben einen lebhaften Eindruck, wie die Stadt Chemnitz zusammen mit der Region durch innovative Ansätze versucht, die Region als lebendigen Industriestandort ins öffentliche Bewusstsein zu rufen. Unter dem Titel „Mehr als heiße Luft“ wurden unterschiedlichste Veranstaltungen kurzweilig vorgestellt. Das Publikum wurde neben den teils mehrdeutigen Titeln von den innovativen Ideen in den Bann gezogen.

 

Frau Claudia Muntschick begeisterte mit Ihrem lebhaften Vortrag das Publikum. Sie ließ sich von einer kleinen Technikpanne nicht beirren und trug letztlich mit dem Laptop in der Hand über das von Ihr begleitete Projekt Topographie der Moderne – Topomomo vor. Obwohl das Projekt bereits in der vergangenen Förderperiode 2007-2013 durchgeführt wurde sind die Ergebnisse bis heute sichtbar. Das Haus Schminke von Hans Scharoun in Löbau, Teil des Projektes, gehört zu den weltweit 4 wichtigsten Wohnhäusern der Moderne und zieht dadurch jedes Jahr zahlreiche Besucher aus aller Welt in die Lausitz,

welche die Möglichkeiten der Übernachtung aber auch der fachkundigen Beratung und Tourenplanung durch die Mitarbeiter der Stiftung Haus Schminke gern nutzen und zu schätzen wissen.

 

Frau Marlen Martin von der LEADER-Region Bautzener Oberland sprach über die LEADER übergreifende Kooperation mit der LEADER-Region Westlausitz über die regionale Route der Industriekultur. Ziel ist es, eine nicht alltägliche regionale touristische Route zu generieren, welche für Touristen durch abwechslungsreiche Objekte interessant ist. Industrieanlagen wie das technische Museum der Bandweberei in Großröhrsdorf zählen ebenso zu den Destinationen wie der alte Friedhof in Bischofswerda mit seinen prächtigen Industriellengräbern und die Galerie FLOX in Schirgiswalde-Kirschau.

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