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Wettbewerb GZK 2030

Wettbewerb für Flaggschiffprojekte des Gemeinsamen Zukunftskonzeptes für den deutsch-polnischen Verflechtungsraum

Teilnehmer der Sitzung am 6./7.2.2019
Teilnehmer der Sitzung am 6./7.2.2019  © Dirk Gebhardt/BBSR Bonn

Der Wettbewerb für Flaggschiffprojekte des Gemeinsamen Zukunftskonzeptes wurde vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Investition und wirtschaftliche Entwicklung der Republik Polen in der Zeit vom 4.10. bis 4.12.2018 durchgeführt. Gesucht wurden deutsch-polnische Kooperationsprojekte und Vorhaben, die erfolgversprechende Lösungsansätze für raumwirksame Herausforderungen entwickeln, die sich im deutsch-polnischen Verflechtungsraum in mindestens einem der folgenden fünf Handlungsfelder des Gemeinsamen Zukunftskonzeptes stellen:

 

I.          Die Vorteile der polyzentrischen Siedlungsstruktur nutzen

II.         Die verkehrlichen Verbindungen verbessern

III.        In die Menschen investieren

IV.       Nachhaltiges Wachstum fördern

V.        Die Grundlagen für eine hohe Lebensqualität sichern

 

Die insgesamt 35 Wettbewerbsbeiträge kamen aus Brandenburg (9), Mecklenburg-Vorpommern (8) und Sachsen (7). Bei den polnischen Partnern stammten die meisten Einreichungen aus der Wojewodschaft Westpommern (6), je ein Projekt aus Großpolen sowie Niederschlesien. Aus Berlin kamen zwei Einreichungen, zudem eine berlin-niederschlesische Gemeinschaftsbewerbung.

 

Am Ende des dreistufigen Auswahlprozesses hat die neunköpfige Jury aus Wissenschaft und Verwaltung in ihrer Sitzung am 6. und 7.2.2019 aus den Wettbewerbsbeiträgen die nachfolgend skizzierten Flaggschiffprojekte ausgewählt. Sie vergaben darüber hinaus zwei Ehrenpreise und sprachen zwei weiteren Projekten eine besondere Anerkennung aus. Prämiert wurden deutsch-polnische Projekte, die die zukünftige Entwicklung für den Raum beiderseits der Oder und der Lausitzer Neiße in besonderer Weise fördern.

 

Die fünf Deutsch-Polnischen Flaggschiffprojekte:

Das Projekt „PommernArche – Ur-Typisch Pommern! – Marke + Netzwerk für Kraft und Vielfalt im ländlichen Wirtschaftsraum“ wurde als Flaggschiffprojekt ausgewählt, da sich in ihm zahlreiche Akteure grenzübergreifend für die nachhaltige Entwicklung der Region zwischen dem Darß und Danzig auf der Grundlage des ländlichen Erbes engagieren und ihr somit neue Perspektiven eröffnen.

 

In dem ebenfalls in Pommern beheimateten Flaggschiffprojekt „Kontakt- und Beratungsstelle für deutsche und polnische Bürger“ unterstützen die in Löcknitz und Stettin betriebenen Büros seit 2009 deutsche und polnische Bürgerinnen und Bürger bei ihrem Start ins Leben und Arbeiten im Nachbarland.

 

Das dritte Flaggschiffprojekt hat sich die „Wiederbelebung der Eisenbahnfernverbindung zwischen Leipzig und Poznań“ zum Ziel gesetzt. Die Kooperationspartner beabsichtigen in einem ersten Schritt die Erarbeitung einer Studie, die über den Nutzen der Revitalisierung der genannten Relation Auskunft gibt.

 

Die beiden verbliebenen Flaggschiffprojekte sind im sächsisch-niederschlesischen Verflechtungsraum angesiedelt:

 

Das Projekt „TRAILS“ dient der Ausbildung nachhaltiger Innovationskapazität im sächsisch-polnischen Grenzraum durch die gezielte Durchführung und Vernetzung von Innovationsaktivitäten an Schulen und KMU.

 

In dem Projekt „REVIVAL“ beleben und stärken zehn Klein- und Mittelstädte der sächsischen und niederschlesischen Oberlausitz sowie des Sudetenvorlands gemeinsam mit drei wissenschaftlichen Einrichtungen ihre historischen Stadtzentren durch vielfältige Aktivitäten.

 

Ehrenpreise

Die zwei Ehrenpreise wurden von der Jury den Projekten „Groß für Klein – Duzi dla małych: Grenzüberschreitende Zusammenarbeit zur Förderung der interkulturellen und nachbarsprachigen Bildung im Bereich der Vorschulerziehung“ (Projektpartner: u.a. Sächsische Landesstelle für frühe nachbarsprachige Bildung) und „Nachbarspracherwerb von der Kita bis zum Schulabschluss – der Schlüssel zur Kommunikation in der Euroregion Pomerania“ zugesprochen.

 

Beide Projekte stellen sich einer Herausforderung im deutsch-polnischen Verflechtungsraum, der Überwindung der kulturellen und Sprachbarriere, indem sie Kindern bereits im Kindergarten ermöglichen, unter fachkundiger Betreuung im direkten Kontakt mit der Sprache und Kultur der Nachbarn aufzuwachsen.

 

Besondere Anerkennung

Zwei Projekten, die bereits in den beiden vorangegangenen deutsch-polnischen MORO-Wettbewerben erfolgreich waren, sprach die Jury eine besondere Würdigung aus, da sie seitdem weitere deutliche Fortschritte errungen haben und im deutsch-polnischen Verflechtungsraum eine Vorbildfunktion einnehmen. Dies betrifft das vom Sächsischen Staatsministerium des Innern als Leadpartner betreute Projekt „Smart Integration“, welches die Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Niederschlesien auf dem Gebiet der Raumordnung und Regionalentwicklung weiterentwickelt und die Beziehungen insbesondere mit der Sächsisch-Niederschlesischen Grenzraumstudie auf eine neue Ebene hebt. Das zweite Projekt ist die „Herrichtung der Europabrücke Siekierki – Neurüdnitz für den touristischen Verkehr“, welches die Steigerung der Attraktivität und Zugänglichkeit des Grenzraumes für Bewohner und Besucher im Fokus hat.

 

Preisverleihung am 5.6.2019 in Berlin

Die feierliche Preisverleihung am 5.6.2019 im Polnischen Institut Berlin bildet den Abschluss des Wettbewerbs. Dort haben die Gewinnerprojekte die Gelegenheit, sich vorzustellen und mit anderen Akteuren aus dem deutsch-polnischen Verflechtungsraum Erfahrungen auszutauschen.

 

Mehr Informationen zum deutsch-polnischen Zukunftskonzept und zum Wettbewerb finden Sie im Deutsch-Polnischen Raumordnungsportal:
www.kooperation-ohne-grenzen.de / www.kooperacja-bez-granic.pl     

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